Wählerinitiative Bürgernetzwerk diskutiert die drei V’s für mehr Grün in der Stadt
von Uwe Pfenning
Die Wählerinitiative BÜRGERNETZWERK Viernheim diskutiert derzeit weitere Möglichkeiten durch Projekte wie die Umgestaltung von ökologisch kaum wertvollen Rasenflächen oder Entsiegelung von „Betonbrachen“ negative Klimafolgen abzumindern. Neben den Betonbrachen im Straßenbereich sind auch Rasenflächen im Fokus. Ziel aller Maßnahmen sind die drei V’s: Verschattung, Versickerung, Verdunstung. Verschattung durch Bäume und Verdunstung von Wasserflächen trägt in heißen Sommermonaten zur Abkühlung bei. Versickerung schont den regionalen Wasserkreislauf, weil die Kanäle das meiste Wasser über die Klärwerke in Flüsse ableiten und damit den Boden letztlich entziehen.
Deshalb sind die drei V’s geeignete Maßnahmen für die lokale Klimafolgenabwehr, dem die Kommunen verpflichtet sind. Für die Anwohner und die Bevölkerung können solche Maßnahmen auch einen erhöhten Naherholungswert bzw. bessere Wohnqualität bedeuten. Wasserflächen laden zum Verweilen ein, ergänzt um Trinkwasserbrunnen und Baumbestand können kleine grüne Oasen im Stadtgebiet entstehen, wo derzeit nur Rasen vorzufinden ist. Für Insekten und Vögel, Hunde und Katzen sind offene, stehende Wasserflächen ebenso bedeutsam für ihrem Lebensraum. Rasenflächen als Liegewiese oder Auslauf für Haustiere könnten auf ein geringes Maß reduziert werden.
Da das Bürgernetzwerk die Bürgerbeteiligung hervorhebt, gilt es bei solchen Maßnahmen auch die Anwohner einzubeziehen. Zudem gilt es bei Wasserflächen Schutzmaßnahmen zu berücksichtigen. Ein Fall für eine solche Maßnahme könnte das Areal an der August-Bebelstraße sein, das derzeit wenig einladend wirkt. Der Bolzplatz könnte als Rasenplatz dienen, ein kleiner Teich (auch ohne Hai) als Verdunstungsfläche, umgeben von Blumenwiesen, Bänken und Trinkwasserbrunnen, und moderner Dogstation. Der Bedarf an diesem Ort als Grünfläche würde auch steigen, wenn die Alexander v. Humboldt-Schule verlegt wird und dort Wohnbebauung geplant wird, gewissermaßen als ökologische Ausgleichsfläche. Eine weitere Grünoase wäre der Tivoli-Park gewesen, dessen teure Neugestaltung das Bürgernetzwerk als weitgehend misslungen betrachtet.
